Bei der Peritonealdialyse wird das Bauchfell (=Peritoneum) des Patienten als Filter und die Bauchhöhle als Behältnis für das Dialysat (=sterile Flüssigkeit mit bestimmten Inhaltsstoffen) genutzt. Der Austausch zwischen Blut und Dialysat findet über die Bauchfellkapillaren (kleinste Blutgefäße) statt. Mit Hilfe eines Katheters wird das Dialysat in die Bauchhöhle eingeleitet. Zum Anlegen des Katheters ist eine kleine Operation nötig. An die ca. 20 cm lange Verbindung des Katheters, die sich außerhalb des Körpers befindet, wird der Dialysatbeutel angeschlossen. Nach dem Einlauf wird der Katheter verschlossen und kann problemlos unter der Kleidung versteckt werden. Während die Dialyselösung in der Bauchhöhle verweilt, findet der Entzug von überschüssigem Wasser statt und Giftstoffe wandern vom Blut durch das Bauchfell in das Dialysat. Diese Flüssigkeit wird nach einigen Stunden wieder gegen neue ersetzt.
Die Bauchfelldialyse ist ein sehr schonendes Verfahren und ist deshalb besonders gut für Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen geeignet.
Die Behandlung wird in den meisten Fällen vom Patienten allein zu Hause durchgeführt.
Es gibt zwei Varianten der Peritonealdialyse. Man unterscheidet zwischen:
- CAPD: kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse. Das ist die manuelle Form dieser Therapie. Der Patient wechselt bis viermal täglich sein Dialysat mit einer längeren Verweilzeit in der Nacht. Für den Vorgang des Beutelwechsels werden durchschnittlich 30 Minuten benötigt. In den Stunden dazwischen kann der Patient fast uneingeschränkt seinem gewohnten Tagesablauf nachgehen.
- APD: automatisierte Peritonealdialyse. Das ist die maschinelle Form dieser Therapie. Der Dialysatwechsel erfolgt nachts mittels eines kleinen Dialysegerätes. Der Patient muss nur einmalig am Abend das Gerät vorbereiten. Aufgrund der nächtlichen Durchführung der Behandlung ist dieses Verfahren besonders für berufstätige Patienten geeignet.
Beide Methoden der Peritonealdialyse sind effektiv.
Bei Wahl der Peritonealdialyse als Verfahren der Nierenersatztherapie erhält jeder Patient ggf. mit Angehörigen eine individuelle Schulung von unserem PD-Team.
Als Hospitationszentrum für Ärzte und Pflegekräfte bieten wir Interessierten im "expdience Projekt" (Experience + PD = expdience) Einblicke z.B. in die Vorbereitung der Bauchfelldialysepatienten im Stadium der Prädialyse, in das Management der Katheterimplantation, in die peritoneale Funktionsdiagnostik und die Optimierung der Behandlungen ( siehe Flyer). Gemeinsam mit anderen PD-Zentren wollen wir im "expdience Projekt" eine Plattform schaffen, um einen Erfahrungsaustausch in der PD aktiv umzusetzen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserem expdience - Flyer.